Fragen und Antworten zur Schließung der Pari proJob GmbH

Warum wird die Pari proJob geschlossen? Was waren die ausschlaggebenden Gründe für die Entscheidung der Gesellschafterversammlung?
Die wirtschaftliche Lage ist ernst, die Pari proJob macht seit Jahren Verluste. Erschwerend hinzu kamen die notwendige Schließung und der Abriss unserer Zentralküche Am Helweg in Stadthagen infolge eines gravierenden Wasserschadens. Krisen wie die Pandemie und steigende Energie- und Lebensmittelpreise haben diese Situation in den letzten Jahren verschärft. Angesichts dieser veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und strukturellen Probleme ist ein Weiterbetrieb nicht tragfähig. Ein sofortiges Handeln ist erforderlich, sonst wächst das Problem und belastet zunehmend auch die anderen Geschäftsbereiche der PLSW.


Gibt es Alternativen? Wäre es auch möglich, die Pari proJob schrittweise zu verkleinern?
Die finanzielle Schieflage und die dauerhaften Verluste zwingen zu klaren Lösungen. Bei einem Fortbestand der Pari proJob in verkleinerter Form blieben die betriebswirtschaftlichen Risiken bestehen. Die finanzielle Schieflage belastet das Unternehmen seit längerer Zeit und sie ist strukturell bedingt. In der Branche herrscht ein starker Wettbewerb und in diesen Zeiten ist es extrem herausfordernd, einen Catering-Service als soziales Inklusionsunternehmen zu betreiben – das wurde uns auch von Experten bestätigt.


Warum muss jetzt gehandelt werden?
Die Pari proJob GmbH macht dauerhaft Verluste und eine Besserung der wirtschaftlichen Lage ist aus strukturellen Gründen sehr unwahrscheinlich. Die schwierige Finanzlage würde künftig jede Gesellschafterversammlung dominieren und die unsichere Zukunft des Unternehmens wäre eine Dauerbelastung für die Belegschaft, die Geschäftspartner und die Kunden. Zu befürchten wären zudem Folgeschäden für die PLSW als Ganzes. Entweder man handelt jetzt oder wird später zum Handeln gezwungen – mit höheren Kosten und härteren Einschnitten.


Was bedeutet die Auflösung für die Beschäftigten?
Gesellschafter und Geschäftsführung sind sich ihrer besonderen Verantwortung bewusst. In den letzten Tagen und Wochen haben die Geschäftsführung und die zuständigen Bereichsleitungen nach sozialverträglichen Lösungen gesucht und jeden Stein im Unternehmen umgedreht, um möglichst vielen Beschäftigten eine Perspektive in der PLSW zu bieten. Herausgekommen ist eine Gesamtlösung, die unter Einbeziehung der Betriebsräte umgesetzt werden soll: Von den 83 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Pari proJob GmbH können 50 bei der PLSW weiterbeschäftigt werden. 37 dieser 50 Beschäftigten erhalten unbefristete Angebote, darunter auch die 19 Beschäftigten mit Behinderung, die sogenannten Integrationskräfte (I-Kräfte). Vom Personalabbau betroffen sind zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren befristete Arbeitsverträge nicht verlängert werden können, und 23 geringfügig Beschäftigte.


Welche Möglichkeiten der Weiterbeschäftigung gibt es in der PLSW?
Die PLSW hat jeden Bereich durchleuchtet, um sinnvolle Arbeitsmöglichkeiten für die Kolleginnen und Kollegen der Pari proJob zu finden. Dies ist unter den aktuellen, wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen eine Herausforderung und dieser Prozess ist nicht abgeschlossen. In welchen Arbeits- und Assistenzbereichen die Kolleginnen und Kollegen innerhalb der PLSW eingesetzt werden können, wird individuell mit ihnen besprochen.


Wann erfolgt die Schließung der Pari proJob und wie lange dauert dieser Prozess? Wie lange können die Beschäftigten weiterarbeiten?
Die Schließung soll zu Ende September 2024 erfolgen. Bis dahin können die Beschäftigten weiterarbeiten. Frühere individuelle Lösungen sind aber möglich. Der Betriebsrat wird in diesen Prozess einbezogen.


Welche Auswirkung hat die Schließung der Pari proJob auf die PLSW?
Die Schließung der Pari proJob ist u.a. erforderlich, um die PLSW als Mutterunternehmen zu entlasten. Denn jeder Euro, der als Zuschuss in die Pari proJob fließt, fehlt an anderer Stelle für ebenso wichtige soziale Projekte. Die Entscheidung der Gesellschafterversammlung zu diesem Zeitpunkt verhindert mögliche Folgeschäden für die PLSW und schafft die notwendigen Spielräume, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neue Perspektiven zu ermöglichen und die anderen Geschäftsbereiche der PLSW weiterzuentwickeln.


Wird es für die PLSW einen neuen Inklusionsbetrieb geben?
Für die Zukunft ist das nicht ausgeschlossen, aber es gibt derzeit keine konkreten Planungen. Grundsätzlich sucht die PLSW immer nach Möglichkeiten zu wachsen und Menschen eine Perspektive zu bieten, die unsere besondere Unterstützung benötigen.


Was bedeutet die Entscheidung für die bisher belieferten Kunden wie zum Beispiel Kitas und Schulen?
Unsere Kunden und Partner konnten sich immer auf uns verlassen und das gilt auch in dieser schwierigen Phase. Die bestehenden Verträge, meist mit Kitas und Schulen, werden bis zum jeweiligen Ende erfüllt.

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